LimmernLichter

Infotafel

Was sind die LimmernLichter?

Die LimmernLichter sind Personen, die abends im Lebensraum Limmerstraße unterwegs sind. Sie setzen sich für das Zusammenleben im öffentlichen Raum ein. Öffentlicher Raum ist für alle da und Ort des sozialen Miteinanders. Damit dieses Zusammenleben funktionieren kann, erfordert es rücksichtsvolles Verhalten und ein Verständnis für andere Perspektiven. Die LimmernLichter kommunizieren daher proaktiv mit den Nutzer:innen des Lebensraums, gehen auf Augenhöhe auf Anliegen und Bedürfnisse ein und vermitteln Perspektiven. 

Von wann bis wann sind die LimmernLichter im Einsatz?

An Wochenenden und an Abenden vor Feiertagen findet ihr zwei 2er-Teams auf der Limmerstraße und den angrenzenden Straßen. Diese sind von April bis Mitte Oktober im Einsatz.

Was machen die LimmernLichter?

Die LimmernLichter kommen mit den Menschen im Lebensraum Limmerstraße ins Gespräch. Sie wollen die Situation und Anliegen aller Nutzer:innen kennenlernen, dessen Perspektiven weitertragen und das Zusammenleben durch gegenseitige Rücksichtnahme verbessern. Sie weisen auf grundlegende Aspekte zum Verweilen im öffentlichen Raum hin und machen auf potenzielles Fehlverhalten aufmerksam. Es ist jedoch nicht Aufgabe der LimmernLichter bei potenziell gefährlichen Situationen einzugreifen. Für diese Situationen wird eng mit der Polizei und dem Ordnungsdienst zusammengearbeitet.

Außerdem kennen sich die LimmernLichter im Stadtteil aus, sodass sie den Nutzer:innen z.B. über den Standort der nächsten öffentlichen Toilette Auskunft geben können.

Woran erkenne ich die LimmernLichter?

Die LimmernLichter sind  an ihren T-Shirts oder Jacken mit dem gelben LimmernLichter-Logo zu erkennen.

Wie ist es zu dem Projekt gekommen?

Der Beteiligungsprozess LimmernLabor hat gezeigt, dass der bisher eingesetzte, private Sicherheitsdienst von den Nutzer:innen nicht wahrgenommen wird und nicht zur Lösung der Konflikte beiträgt. Konflikte im öffentlichen Raum treten in Zeiten der zunehmenden Verdichtung städtischen Raums nicht nur auf der Limmerstraße, sondern auch an anderen Orten in Deutschland auf. Eine allparteiliche und kommunikative Herangehensweise zeigt in anderen Städten bereits positive Entwicklungen des Zusammenlebens, ist jedoch von der Anpassung an die lokalen Begebenheiten abhängig. Aus diesen Erkenntnissen ist das Pilotprojekt LimmernLichter entstanden.

Wie wird das Projekt evaluiert?

Das Pilotprojekt LimmernLichter stellt einen neuen Ansatz des Umgangs mit Konflikten im Lebensraum Limmerstraße dar. Um den Piloten in eine langfristige, effektive und bedarfsgerechte Maßnahme zu übersetzen, ist eine ständige Prozessevaluation notwendig. Diese Evaluation wird durch die Dokumentation des Arbeitsalltags der LimmernLichter ermöglicht. So können bereits während des Pilotprojekts Anpassungen vorgenommen werden. Auf Grundlage der Dokumentation kann auch die langfristige Etablierung der LimmernLichter evaluiert und diskutiert werden.

Was haben urbane Kompetenz, Konfliktmanagement und Awareness mit den LimmernLichtern zu tun?

Urbane Kompetenz

Urbane Kompetenz bedeutet, sich dem städtischen Raum, in dem man sich bewegt und lebt, bewusst zu werden. Dies bedeutet zum einen, Verantwortungsbewusstsein für Plätze und Räume und die entsprechende Rücksichtnahme für die dort lebenden Menschen zu entwickeln und das Verhalten dementsprechend anzupassen. Zum anderen sollen auch bei Anwohnenden Bewusstsein und Verständnis geschaffen werden, dass sich der städtische Raum verdichtet und der öffentliche Raum insbesondere in der Stadt ein Ort sozialer Begegnung ist. Städtischer Raum ist für alle da, doch sind für das soziale Miteinander auch ein rücksichtsvolles Verhalten sowie das Verständnis für andere Perspektiven grundlegend. Die LimmernLichter wollen durch Kommunikation die urbane Kompetenz der Nutzer:innen und Anwohner:innen fördern.

 

Konfliktmanagement

Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Bedürfnisse und Vorstellungen zur Nutzung des öffentlichen Raumes nimmt in Zeiten der wachsenden Verdichtung städtischen Raums zu. Wo Anwohner:innen leben, wird der öffentliche Raum als Ort des sozialen Miteinanders auch in den Abend- und Nachtstunden genutzt und es entstehen z.B. Lärm und Müll. 

Das Pilotprojekt LimmernLichter soll diesen potenziellen Konflikten, die Anwohner:innen und Nutzer:innen erleben, auf vermittelnder Art und Weise begegnen. Das bedeutet, unterschiedliche Sichtweisen und Probleme anzuhören und verstehen zu können, aber auch die jeweils andere Perspektiven aufzuzeigen sowie die Folgen des eigenen Handelns und die Auswirkungen auf andere Personen deutlich zu machen. Das Nachvollziehen unterschiedlicher Perspektiven und die Kommunikation auf Augenhöhe sind dabei besonders wichtig. Außerdem können die LimmernLichter durch ihre Präsenz potenzielle Konfliktsituationen erkennen und geeignete Maßnahmen einleiten. 

Das Ziel ist die Erlangung von gegenseitigem Verständnis, die gemeinsame Entwicklung von Lösungen und somit eine langfristige Verbesserung der Situation und damit des Zusammenlebens im Lebensraum Limmerstraße.

 

Awareness

Nicht nur in Clubs und anderen Lokalitäten kann es zu Situationen kommen, die negativ erfahren werden. Auch im öffentlichen Raum finden Übergriffe und Grenzverletzungen wie z.B. Catcalling statt. Die LimmernLichter sind bei Vorfällen dieser Art ansprechbar und können kurzfristige Unterstützungsarbeit leisten. Außerdem können sie je nach Situation und Wunsch der betroffenen Person diese im Einsatzgebiet begleiten, beim Warten auf ein Taxi oder den ÖPNV unterstützen oder einen Rückzugsort bieten und qualifizierte Hilfsangebote vermitteln. 

Einsatzgebiet

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